Case Study

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Videowall und KVM ermöglichen einen Echtzeit-Kundensupport

Eine Videowall und die KVM-Technologie MultiConsoling erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit im Managed Service Center (MSC) und im Network Operations Center (NOC) im neuen Domizil des IT-Dienstleisters Axians in Hamburg. Intuitives Arbeitsplatzmanagement und hocheffiziente Signalverarbeitung schaffen ein neues Qualitätsniveau für den Echtzeit-Support weltweiter Kundenservices.

Für eine verbesserte Übersicht lassen sich einzelne Arbeitsplatzdarstellungen, aber auch bildschirmübergreifende Gesamtdarstellungen aufschalten (Bild: JST - Jungmann Systemtechnik)

Die digitale Sicherheit ist für Unternehmen längst kein Luxus mehr, sondern überlebenswichtig. Angesichts begrenzter eigener Ressourcen und begrenztem eigenen Know-how setzen viele Unternehmen auf Experten, die im Rahmen von Managed Services das Störfallmanagement koordinieren, Sicherheitslücken schließen und ihre Kunden auf dem Weg in die digitale Zukunft begleiten. Zu den internationalen Spezialisten auf diesem Gebiet zählt das Axians-Unternehmensnetzwerk.

Um Effizienz und Sicherheit der IT seiner Kunden gleichermaßen zu gewährleisten, hat der Dienstleister am Standort Hamburg ein neues Domizil bezogen: Mit einem Managed Service Center (MSC) und einem Network Operations Center (NOC) wurden gleich zwei Leitstände in der Hansestadt neu geplant und ausgestattet. Highlight dort ist eine Kombination aus einer flexibel einsetzbarer Videowall, dem intuitivem Steuerungssystem MultiConsoling und einem sicherem Fernzugriff, der den Axians-Experten die Arbeit erleichtert und Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Service-Ebenen schafft

Für die Umsetzung beider Projekte fiel die Wahl auf den Kontrollraumausrüster JST – Jungmann Systemtechnik, der auf eine langjährige Erfahrung und Hunderte von Referenzen verweisen kann. Für Oliver Schnau, Head of Service Axians Networks & Solutions, war die Entscheidung leicht: „Wir hatten bereits in der Vergangenheit Erfahrungen mit JST sammeln können und schätzen das tiefe IT-Verständnis und professionelle Vorgehen dort, sodass wir sehr schnell deutlich machen konnten, was wir benötigten“, berichtet Schnau. Und sein Kollege Ben Kröger ergänzt: „Ein Besuch im Kontrollraum-Simulator von JST hat uns direkt gezeigt, dass wir den richtigen Partner gefunden haben.“

Der IT-Dienstleister Axians hat am Standort Hamburg ein neues Domizil mit Managed Service Center und Network Operations Center (im Bild) eingerichtet (Bild: JST - Jungmann Systemtechnik)

Managed Service Center (MSC) und Network Operations Center (NOC)

„Die digitale Transformation stellt viele Unternehmen gleich vor zwei Herausforderungen: Einerseits wächst der Anspruch an die eigene IT-Infrastruktur. Je besser diese ausgebaut ist, desto leichter lassen sich auch Störfälle vermeiden“, weiß MSC-Sicherheitsfachmann Ben Kröger, Leitung Technik bei Axians IT Security. „Andererseits steigt die Anzahl an Cyberattacken aus dem In- und Ausland, die an Komplexität und Raffinesse gewinnen und somit die Bedrohungslage verschärfen.“

Laut einer Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts Sirius Campus haben allein 36 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland in den vergangenen drei Jahren einen Cyberangriff erlebt. Andere Studien sprechen sogar von über 50 Prozent. Die Folgen solcher Vorfälle können verheerend sein: Datenverlust, Betriebsausfall, Erpressung, Rufschädigung, Haftungsansprüche.

Vielen Unternehmen fehlt es aber an Personal und Expertise, um ihre Daten, die digitalen Kommunikationswege und die Server ausreichend zu schützen und zukunftssicher zu gestalten. In solchen Fällen übernimmt das Axians-Team Beratung, Auslegung und Überwachung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Da sich Bedrohungslage und Systemanforderungen ständig weiterentwickeln, benötigen die Sicherheitsexperten Operationszentralen, die sehr schnell reagieren und sich anpassen können.

Auch die Bereiche Netzwerkinfrastruktur und Breitbandausbau bis hin zu einzelnen Anwendungen überfordern sehr viele Privatunternehmen und öffentliche Einrichtungen. An dieser Stelle tritt das NOC (Network Operations Center) auf den Plan. IKT-Spezialisten nehmen ihren Kunden mit smarten Infrastrukturlösungen die Sorge um Digital-Prozesse und Digital-Projekte ab.

Ben Kröger, Leitung Technik bei Axians IT Security
„Andererseits steigt die Anzahl an Cyberattacken aus dem In- und Ausland, die an Komplexität und Raffinesse gewinnen und somit die Bedrohungslage verschärfen.“

Verzögerungsfreies Visualisieren verschiedener Systeme

Sowohl im NOC als auch im MSC von Axians gewährleisten die Setups mit bewährter JST-Technik für alle Branchen eine lückenlose Überwachung und ganzheitliche Unterstützung per Fernzugriff – und das in Echtzeit.

Beide Leitwarten operieren separat voneinander, bedienen sich aber einer ähnlichen Architektur aus Großbildwand und intuitivem Arbeitsplatzmanagement, die über eine gemeinsame Matrix operieren. Die Videowall bildet jeweils das Herzstück und gewährt jedem Operator einen Überblick über die wichtigsten Informationen. Dank der innovativen Ansteuerungstechnik via JST MultiConsoling lässt sich die zentrale Darstellung intuitiv in Echtzeit bedienen.

„Die Möglichkeit, Bildschirminhalte auf Knopfdruck zu teilen oder Quellen für alle sichtbar zu machen, bietet uns maximale Flexibilität“, freut sich Ben Kröger. „Sogar die virtuellen Maschinen der Kunden lassen sich auf die Screens der Videowall schalten und verzögerungsfrei bedienen.“ Das verbessere nicht nur die Reaktionszeit, sondern fördere auch die Zusammenarbeit im Team. Ergänzend lassen sich die Kundenanwendungen, die im Rahmen von Managed Services überwacht werden, auf einer WebGUI für alle leicht überschaubar visualisieren. „Wir erkennen sofort, wenn es neue Verwundbarkeiten oder kritische Veränderungen gibt“, erklärt Kröger dazu.

Ben Kröger, Leitung Technik bei Axians IT Security.
„Sogar die virtuellen Maschinen der Kunden lassen sich auf die Screens der Videowall schalten und verzögerungsfrei bedienen.“

Der flexible Zugriff und das verzögerungsfreie Visualisieren verschiedener Systeme wird durch Einsatz der JST GrabberVM ermöglicht. „Diese Komponenten greifen die Signale an der Quelle – egal ob physisch oder virtuell – ab und leiten diese direkt an die Multikonsolen in den Leitstellen weiter anstatt über andere sonst übliche Netzwerkverbindungen vor Ort“, beschreibt Dirk Lüders, Consultant und zuständiger Projektleiter bei JST, das Verfahren. So ist ihm zufolge ein externer Zugriff ausgeschlossen, was die Sicherheit von MSC und NOC erhöht. Zudem lassen sich dank dieser Technologie weitere virtuelle Maschinen hinzufügen und bestehende Quellen einfach anpassen. „Auf diese Weise können wir Ergänzungen und Änderungen, mit denen wir hier laufend konfrontiert werden, ganz leicht umsetzen. Ein echter Vorteil, der das Ganze schnell, bequem und besonders effizient macht“, betont Oliver Schnau.

Sicherheit und Ordnung sind auch beim strategischen Rechte- und Rollenmanagement in beiden Axians-Leitständen von großer Bedeutung. Über JST myLogin besitzt jeder Mitarbeiter eine eigene Zugangskarte zum Gebäude, auf der sich gleichzeitig die Autorisierung für das System der Leitstelle befindet. Fremdzugriff auch hier ausgeschlossen. Die Kombination aus effizienter Rollenzuteilung, flexiblem MultiConsoling und sicherem Fernzugriff erleichtert den Axians-Experten nicht nur die Arbeit, sie sorgt auch dafür, dass die Kunden nicht lange auf eine Lösung warten müssen. „Wenn wir beispielsweise Regeländerungen an Firewalls vornehmen müssen, die mehrere unterschiedliche Systeme verschiedener Hersteller betreffen, dann sind die JST-Komponenten sehr hilfreich“, erläutert Kröger. „So kann die gesamte Infrastruktur des Kunden über die Videowall für alle beteiligten Supporter sichtbar dargestellt werden.

Die räumliche Trennung, die früher die Arbeitsweise und Strukturen geprägt hatte, wurde mithilfe der JST-Komponenten durch einen fließenden Übergang der Aufgaben vom Level-1- zum Level-2-Support ersetzt (Quelle: JST - Jungmann Systemtechnik)

Fazit & Ausblick

Laut Axians stand bei diesem Projekt von Beginn an im Fokus, die Fachbereiche, die für ein breites Spektrum von IT-Themen zuständig sind, enger zusammenrücken zu lassen. Das ist den Verantwortlichen und Mitarbeitern beider Leitwarten offenkundig gelungen: „Das neue MSC ist nun der zentrale Anlaufpunkt für viele unserer Kunden, denen wir beim Betrieb der Cybersecurity-Infrastruktur helfen – ohne dass es ihnen überhaupt bewusst ist. Hotline, Ticketsystem und Monitoring laufen hier zusammen“, berichtet Ben Kröger. Die räumliche Trennung, die früher die Arbeitsweise und Strukturen geprägt hatte, wurde mithilfe der JST-Komponenten durch einen fließenden Übergang der Aufgaben vom Level-1- zum Level-2-Support ersetzt. „Unsere Kunden erwarten ein zuverlässiges und breites Service-Angebot, angefangen bei der Pflege von Perimeter-Firewalls bis hin zur kompletten SOC-Betreuung. Mit dem neuen NOC als zentraler Koordinierungsstelle kann unser Support all dies zuverlässig, zügig und sicher gewährleisten“, resümiert Oliver Schnau.

Das Unternehmensnetzwerk Axians Deutschland zählt mit mehr als 2.300 Mitarbeitenden zu den führenden Anbietern für Cloud- und Data-Center-Infrastrukturen, Cybersicherheit, Unternehmens- und Breitbandnetze, IoT-Lösungen sowie Managed Services. Die Service-Angebote teilen sich auf Unternehmen innerhalb der Axians Gruppe auf, darunter die Axians IT Security GmbH und die Axians Networks & Solutions GmbH. Weltweit sind rund 14.000 Mitarbeiter in 35 Ländern beschäftigt.  

Die JST - Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG wurde 2001 mit der Zielsetzung gegründet, Kontrollräume grundlegend zu modernisieren. JST prägte in der Folge den Begriff des Kontrollraums in Deutschland maßgeblich mit und führte vier Bezeichnungen dafür ein: IT-Leitstand, Prozessleitwarte für Industrie und Energieversorgung, Facility- und Sicherheitszentrale sowie Verkehrsmanagementzentrale. Das Unternehmen greift auf ein eigenes Möbelsystem sowie auf eine spezielle, besonders bedienerfreundliche Hard- und Software zurück, die beispielsweise die proaktive Darstellung von Alarmen auf der Großbildwand ermöglicht.

Johann Scheuerer

Leitender Redakteur

Johann Scheuerer ist Leitender Redakteur der Schwesterzeitschriften com! professional (Deutschland) und Computerworld (Schweiz). Er beschäftigt sich seit den Anfängen des Internets mit allen Aspekten der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.